Grundlagen der
Belichtungsmessung
Überlisten des
Belichtungsmessers
So bestimmen Sie die
Belichtungskorrektur
Grundlagen der
Belichtungsmessung
Wie Sie wahrscheinlich wissen, besitzt Ihre Kamera einen
eingebauten Belichtungsmesser. Wahrscheinlich wissen Sie auch,
dass mit diesem Instrument das Licht gemessen wird, wenn Sie ein
Foto aufnehmen. Aber was machen Belichtungsmesser eigentlich
genau, und wie verhelfen sie uns zu besseren Bildern?
Mitteltöne und eine gleichmässige Mischung aus helleren
und dunkleren Farben erleichtern es dem Belichtungsmesser, das
Motiv korrekt auszumessen.
Beginnen wir bei den Grundlagen. Alle Kamerabelichtungsmesser
(ausser derjenige der Nikon F5 und D1!) sind farbenblind. Selbst
bei Verwendung eines Farbfilms "sehen" sie nur grau. Ausserdem
sind sie auf ein 18-prozentiges Grau kalibriert.
18-prozentiges Grau stellt eine gleichmässige Mischung aus
Schwarz und Weiss dar und wird als Mittelgrau oder Standardgrau
bezeichnet. Das heisst, Ihre Kamera geht davon aus, dass alles,
was sich im Fokusbereich befindet, den gleichen Grauton besitzt.
Dies funktioniert sehr gut bei Motiven, die zu gleichen Teilen
aus dunklen und hellen Bereichen bestehen.
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Überlisten des
Belichtungsmessers
Viele interessante Bilder sind oft überdurchschnittlich hell
oder dunkel. Beispielsweise sind Motive mit Schnee sehr hell
(weiss), die schwarze Dampflokomotive andererseits ist extrem
dunkel. Die Reflexion in diesen Motiven entspricht zwar nicht dem
Durchschnitt, doch geht der Belichtungsmesser davon aus, dass es
so ist, und "liest" sie so. Für unsere Augen ist Schnee
weiss. Für den Belichtungsmesser einer Kamera ist Schnee
jedoch mittelgrau.
Dies führt dazu, dass die Kamera beim Fotografieren von
weissem Schnee von einer 18-prozentigen Reflexion des Motivs
ausgeht und die Belichtung so einstellt, dass Weiss zu Grau wird.
Deshalb sieht Schnee auf Fotos oft blaugrau aus. Für unsere
Augen ist dieser Waggon schwarz. Für die Kamera ist der
Waggon jedoch grau.
Der Belichtungsmesser einer Kamera lässt sich jedoch
für extremere Situationen neu kalibrieren. Dies geschieht
mit Hilfe der "Belichtungskorrektur". Sie wird entweder mit einer
Einstelltaste oder im Funktionsbereich der Kamera eingestellt.
(Genaue Informationen zum Einstellen der Belichtungskorrektur
finden Sie im Handbuch Ihrer Kamera.)
Die Einstellungen der Belichtungskorrektur bestehen aus einer
Reihe positiver und negativer Zahlen. Der Trick dabei ist
herauszufinden, wie stark korrigiert werden muss und wann
positive oder negative Werte verwendet werden sollen.
Sehen Sie sich beispielsweise das Schneemotiv an. Die Kamera
denkt, der Schnee sei grau und nicht weiss. Wir müssen den
Belichtungsmesser neu kalibrieren, damit weiss und nicht grau
gemessen wird. Dazu stellen wir die Belichtungskorrektur auf
einen positiven Wert ein (zBsp +1.0). Dies fügt dem Grau
Helligkeit hinzu und erzeugt Weiss.
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So bestimmen Sie die
Belichtungskorrektur
Die Frage lautet, wie stark zum Fotografieren eines bestimmten
Motivs korrigiert werden soll. Leider gibt es darauf keine
einfache Antwort. Nehmen Sie das Schneemotiv als Beispiel. Wenn
Sie an einem bedeckten Tag fotografieren, ist eine Korrektur von
ca. +1 erforderlich. Wenn es teilweise bewölkt ist,
beträgt die erforderliche Korrektur ca. +2.
Am besten lässt sich dies lernen, indem Sie in
unterschiedlichen Situationen mit unterschiedlichen
Belichtungskorrekturen experimentieren und sehen, welche zu den
besten Ergebnissen führen. Machen Sie sich beim
Fotografieren unbedingt Notizen und vergleichen Sie sie danach
mit den fertigen Fotos. Nützliche Tipps kann Ihnen bestimmt
auch Ihr/e Fotofachangestellte/r im Fachgeschäft vermitteln.
Bringen Sie Ihre Filme also ins Fotofachgeschäft und
provitieren Sie von einer guten Beratung vom Profi!
Text: Paul E. Contrast