Schlechtes Wetter!
Wonach Sie Ausschau halten
sollten
Technische Aspekte
Schutz der Kamera
Schutz des Filmes
Schlechtes Wetter!
Schliessen Sie Ihre Kamera nicht weg, nur weil sich das Wetter
verschlechtert. Wenn Sie Ihre gemütliche Wohnung verlassen,
warten viele unglaubliche Fotogelegenheiten auf Sie. Zugegeben,
es fällt schwer, sich einen Ruck zu geben, wenn die
Temperaturen fallen oder dunkle Wolken aufziehen. Sie sollten
aber trotzdem einmal Ihre Schlechtwetterkleidung anziehen, die
Kamera nehmen und das Naturschauspiel fotografieren.
Wonach Sie Ausschau halten
sollten
Wenn Sie noch skeptisch sind und einige Anregungen für die
fotografische Bändigung der Elemente benötigen, lesen
Sie die folgenden Tipps:
Warten Sie, bis der Sturm abgeflaut ist, bevor Sie mit der Ausrüstung nach draussen gehen. Achten Sie auf dramatische Effekte am Himmel. Sie werden ein ganzes Spektrum finden: von dunklen, düsteren Wolken bis hin zu hellen Lichtstrahlen, die durch die Wolken brechen. Können Sie sich eine eindrucksvollere Auswahl an Hintergründen für Ihre Fotos vorstellen? Auch die Effekte nach einem starken Regenschauer sind äusserst verblüffend und schaffen gute Gelegenheiten für Fotos. Farben werden durch Feuchtigkeit verstärkt, Objekte und Strukturen werden vergrössert, Oberflächen werden glänzend und schimmern gläsern. Sie sollten auch unbedingt nach Spiegelungen auf regennassen Oberflächen und in Pfützen Ausschau halten.
Entdecken Sie das Geheimnis eines nebligen Morgens. Die Landschaft gleicht dabei oft einem impressionistischen Gemälde. Das Licht ist diffus und gleichmässig. Alles um Sie herum wird auf seine wesentliche Form reduziert. Suchen Sie bei besonders dichtem Nebel nach markanten Formen, die sich vom Hintergrund abheben.
Fangen Sie die Silhouette eines kahlen Baumes vor einem düsteren oder bedrohlichen Himmel ein. Wählen Sie als Bildausschnitt einen interessanten Teil des Baumes aus. Die Linien, die Strukturen und die Stimmung werden den Betrachter in ihren Bann ziehen.
Erleben Sie eine neue Welt, wenn nach einem Schneefall alles unter einer weissen Decke liegt. Nutzen Sie diese neue Perspektive zu Ihrem Vorteil. Beachten Sie, wie verändert der Baum in Ihrem Garten aussieht, wenn er mit Schnee bedeckt ist. Bereits ein leichter, feiner Schneefall kann das Licht verändern und interessante fotografische Effekte erzeugen. Natürlich wirkt die Kombination aus weissem Schnee und blauem Himmel besonders faszinierend. Vergessen Sie jedoch nicht, das Bild hin und wieder mit interessanten Objekten, z.B. Bäumen und Zäunen, oder einem hellen Farbtupfer zu beleben.

Einige der besten Gelegenheiten für Fotoaufnahmen ergeben
sich direkt nach einem Regenschauer.
Auch für die zaghaften Fotografen gibt es keinen Grund zum
Verzweifeln. Selbst wenn Sie im Haus bleiben, verpassen Sie nicht
alles. Fenster, an denen Regentropfen herunterlaufen oder Frost
(zB. Eisrosen) hängt, eignen sich hervorragend als Motive
und können sogar als einzigartige Filter dienen. Wenn Sie
einem Motiv im Freien einen Struktureffekt verleihen
möchten, stellen Sie den Fokus auf das Motiv hinter den
Regentropfen oder dem Frost am Fenster ein, bevor Sie
abdrücken.
Technische
Aspekte
Regen und Sturm.
Da es an bewölkten Tagen dunkler ist, sollten Sie eine
Ausrüstung verwenden, die Ihnen die besten Chancen auf gute
Fotos unter schlechteren Lichtverhältnissen bietet.
Setzen Sie ein Objektiv mit einer grossen Maximalblende ein, z.B. 1:1,8 oder grösser.
Falls die Lichtverhältnisse sehr dunkel sind, verwenden Sie einen hoch empfindlichen Film, z.B. ISO 400 oder 800. An einem leicht bewölkten Tag reicht ein wenig oder mittelempfindlicher Film, etwa ISO 100 oder 200.
Machen Sie die Fotos auf einem Dreibeinstativ und mit Draht- oder Selbstauslöser (verhindert ein Verwackeln bei Langzeitaufnahmen).
Wenn Sie das Fallen von Regentropfen, die Bewegung von
Ästen oder das Kräuseln in Wasserpfützen
festhalten möchten, müssen Sie eine kurze
Verschlusszeit und einen mittel oder hoch empfindlichen Film
verwenden. Wählen Sie dabei eine Verschlusszeit von 1/125
oder kürzer.
Baumsilhouetten
Eine Baumsilhouette können Sie auf verschiedene Arten
fotografieren, die fast immer zu faszinierenden Bildern
führen. Mit einem Zoom- oder Teleobjektiv können Sie
aus grösserer Entfernung aufnehmen; mit einem
Weitwinkelobjektiv können Sie aus der Hocke direkt nach oben
fotografieren. Verwenden Sie für die Aufnahme von unterhalb
des Baumes einen kleinen Blendenwert, z.B. f/16, damit Sie eine
grössere Tiefenschärfe erzielen. Selbst der letzte Ast
wird sich dann im Bild noch scharf vom Hintergrund
abzeichnen.Kamerabelichtungsmesser lassen sich bei nebligen
Motiven austricksen.Nehmen Sie Belichtungsreihen auf, damit Sie
mit Sicherheit korrekt belichtete Bilder erhalten.
Nebel
Nebel bildet sich gewöhnlich morgens und abends. Verpassen
Sie also nicht die Zeit für eine gute Aufnahmegelegenheit.
Da Nebel ausserdem bei dunklen Lichtverhältnissen eintritt
und stärker wird, sollten Sie die gleiche Ausrüstung
verwenden wie an bewölkten Tagen.
Bei Nebel kann die Belichtungsmessung kompliziert sein. Nur
wenige Kameras messen in solchen Situationen korrekt. Meistens
wird das Gesamtmotiv als hell gemessen und eine Belichtung
vorgeschlagen, die das Motiv in einen mittleren Farbton
abdunkelt. Über- und unterbelichten Sie deshalb, damit Sie
eine realistische Darstellung des Motivs erhalten (siehe auch:
"Belichtungsreihe")
Schnee
Das Fotografieren in verschneitem Gelände birgt die gleichen
Belichtungsprobleme wie eine Nebelaufnahme. Unter Umständen
misst die Kamera das Motiv nicht korrekt und gibt eine
Unterbelichtung vor, bei der alles in einem mittleren Farbton
erscheint. Da Schnee jedoch weiss und nicht grau ist, sollten Sie
Belichtungsreihen aufnehmen, um das gewünschte Bild zu
erhalten (siehe auch: "Belichtungsreihe").
Gehen Sie je nach Licht um einen bis drei Blendenwerte nach oben,
z.B. von f/16 auf f/11 oder f/8. Wenn Sie die Kamera zum ersten
Mal in einer solchen Situation verwenden, sollten Sie sich die
Einstellungen notieren. So wissen Sie in Zukunft, ob und um wie
viel Sie die Belichtung korrigieren müssen.

Schutz der
Kamera
Achten Sie unter feuchten oder staubigen Bedingungen auf einen
guten Kameraschutz.
Bei Regen und Nebel müssen Sie Ihre Kamera unbedingt vor
Feuchtigkeit schützen, da sonst die Elektronik
beschädigt werden kann und evtl. Korrosionen auftreten. Es
folgen einige Tipps für den Schutz Ihrer
Ausrüstung:
Halten Sie einen Schirm oder befestigen Sie ihn am Dreibeinstativ.
Kaufen Sie eine wasserdichte Kameratasche oder ein Gehäuse für Unterwasseraufnahmen.
Ziehen Sie eine Plastiktüte mit einer Öffnung für das Objektiv über die Kamera. Befestigen Sie die Tüte mit einem Gummi am Objektiv.
Wechseln Sie niemals einen Film mit feuchten Händen.
Denken Sie daran, dass Nebel feucht ist und die Kamera ebenso
beschädigen kann wie Regen. Wenn Sie bei dichtem Nebel
fotografieren, befolgen Sie die oben aufgeführten
Anweisungen zum Schutz der Kamera.
Wischen Sie nach dem Fotografieren bei feuchtem Wetter alle
Tropfen von der Kamera ab, bevor Sie die Kamera wegräumen.
Wenn Sie bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit fotografiert haben oder
die Kamera nass geworden ist, legen Sie sie für ein paar
Stunden mit offenem Rückteil an einen trockenen Ort
(Achtung: Staub!).
Schnee und extreme Kälte
"Schütze deine Kamera wie deinen Körper" (Reinhold
Messmer, Bergsteiger) Bei Aufnahmen in Kälte und Schnee
gelten dieselben Massnahmen wie bei Feuchtigkeit. Schützen
Sie die Kamera vor Kälte, indem Sie sie während der
Aufnahmen bedeckt halten und zwischen den Aufnahmen eine
Hülle überziehen. Atmen Sie nicht auf Objekt oder
Sucher aus, denn die Feuchtigkeit des Atems kann auf der Innen-
oder Aussenseite des Glases zu Eisbildung führen. Falls die
Kamera nass wird, trocknen Sie sie wie im vorhergehenden
Abschnitt beschrieben.
Wenn die Kamera trotzdem kalt wird, wärmen Sie sie nicht zu
schnell in einem Raum auf. Im Objektiv oder auf dem Film
könnte es sonst zu Kondensation kommen. Deponieren Sie die
Kamera stattdessen an einen kühlen Ort, wo sie sich langsam
erwärmen kann. Wenn Sie draussen einen Koffer oder eine
Tasche verwendet haben, lassen Sie die Kamera darin, damit sich
der Fotoapparat und die Tasche langsam auf Zimmertemperatur
erwärmen können.
Batterien und Kälte vertragen sich nicht gut miteinander.
Sicherlich möchten Sie bei einer tollen Fotogelegenheit
nicht ohne "Saft" dastehen. Nehmen Sie daher immer
Ersatzbatterien mit, die Sie in der Tasche warm halten. Wenn Sie
die Batterien in der Kamera öfter durch die Ersatzbatterien
austauschen, können Sie bei kalten Temperaturen länger
fotografieren. Verwenden Sie neimals Kohle-Zink-Batterien. Viel
länger halten Alkali- oder (noch besser)
Lithium-Batterien!
Tiefer Schnee kann bei einem Dreibeinstativ zum Chaos
führen. Wenn das Stativ im Schnee versinkt, öffnen sich
durch den Druck die Beine. Ziehen Sie deshalb die Stativbeine
nicht vollständig auseinander, bevor Sie das Stativ in den
Schnee stecken. Wenn Sie kreativ und geschickt sind, können
Sie mit Artikeln aus dem Baumarkt für wenig Geld
Schneeschuhe für ein Dreibeinstativ herstellen.
Schutz des Filmes
Extreme Luftfeuchtigkeit
Der Film sollte an einem kühlen, trockenen Ort (zB im
Kühlschrank neben den Yogurts) aufbewahrt und nach den
Aufnahmen so bald wie möglich entwickelt werden. Gehen Sie
auch unter extrem trockenen Klimabedingungen vorsichtig mit dem
Film um. Wenn Sie ihn manuell vor- oder zurückspulen
müssen, spulen Sie langsam und nicht ruckartig. Statische
Aufladungen können zu "Blitzen" auf den Bildern
führen.
Extreme Temperaturen
Extreme Temperaturschwankungen können einen belichteten Film
beschädigen. Bewahren Sie den Film deshalb nicht an Orten
mit sehr heissen Temperaturen auf. Bei heissen Temperaturen baut
sich die Emulsion ab. Wenn Sie unter extremen Bedingungen
fotografieren, bewahren Sie unbelichtete und belichtete Filme in
einem temperaturisolierten Behälter auf, z.B. in einer
isolierten Picknicktasche.